„Peace of God“ – Friedensklänge in St. Wunibald
Mit dem Konzertprogramm „Peace of God“ gestalteten der Kirchenchor Georgensgmünd und der Gesangverein Nürnberg-Doos (die durch den gemeinsamen Chorleiter verbunden sind) am Sonntagabend in St. Wunibald in Georgensgmünd ein eindrucksvolles musikalisches Zeugnis für Frieden und Versöhnung. Unter der Leitung von Florian Grieshammer vereinten sich Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Gretchaninoff und John Rutter zu einem inhaltlich wie klanglich geschlossenen Abend.
Den Auftakt bildete Mendelssohns inniges „Verleih uns Frieden“, das in seiner Schlichtheit und Klarheit sofort eine Atmosphäre konzentrierter Ruhe schuf. Der Chor überzeugte dabei mit ausgewogenem Klang, sauberer Intonation und fein abgestufter Dynamik.
Es folgte Mendelssohns sechste Orgelsonate, meisterhaft interpretiert von Andreas König, der mit virtuosem Spiel und nuancenreicher Registrierung den gesamten Farbenreichtum des Instruments ausschöpfte.
Im Mittelpunkt des Abends stand Alexander Gretchaninoffs Missa Festiva – ein prachtvolles Werk voller spätromantischer Klangfülle. In der Wahl dieses russischen Komponisten lag zugleich eine bewusste Geste der Versöhnung: ein musikalisches Zeichen dafür, dass sich kulturelle Brücken auch in schwierigen Zeiten bauen lassen. Gretchaninoffs Musik wurde zu einem eindringlichen Plädoyer für Menschlichkeit.
Den Abschluss bildete John Rutters bewegendes „The Peace of God“, das mit seiner warmen Melodik und hoffnungsvollen Botschaft den Bogen über den ganzen Abend spannte. Grieshammer leitete mit klarer, anfeuernder Gestik und spürbarer Begeisterung; der Chor folgte ihm mit Hingabe und klanglicher Präsenz.
Als Zugabe erklang noch einmal Mendelssohns „Verleih uns Frieden“ – diesmal als leises, fast meditatives Nachwort. Der langanhaltende Applaus zeigte, wie sehr das Publikum diesen Abend als Geschenk empfand: ein Abend, der durch Musik Trost, Hoffnung und Frieden spürbar machte.
